In ihrer seit 2013 bestehenden Zusammenarbeit mit dem Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean fördert Allen & Overy die Sammlung des Museums durch Schenkungen von Videoarbeiten heimischer und internationaler Künstler. 2019 wurde das Sponsoring noch verstärkt durch weitere Ankäufe und durch die Finanzierung eines kuratorischen Stipendiums innerhalb des Mudamteams, dessen Schwerpunkt auf der Forschung über filmische Arbeiten und solche der Neuen Medien liegt. Für die diesjährige Ausgabe von Private Art Kirchberg wird Allen & Overy einige Höhepunkte aus der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Mudam präsentieren, darunter Arbeiten von Brognon Rollin, Gonzalo Lebrija und Mark Lewis.

Brognon Rollin (1978, Messancy / 1980, Luxembourg)
Melancholia and the Infinite Sadness, 2012

Video, Farbe, ohne Ton, 10 Min 27 Sek
Collection Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
Schenkung 2015 – Allen & Overy

Das in Paris und Luxemburg ansässige gefeierte Künstlerduo David Brognon und Stéphanie Rollin arbeitet seit 2006 zusammen in einer rätselhaften Mischung aus Forschung, Geste und der Fabrikation von Objekten. In diesem Video wandert das Sonnenlicht langsam über einen großen Gegenstand. Ein Mann greift dem Licht vor, indem er die Oberfläche, die beleuchtet werden wird, mit weißer Farbe bemalt. Der Gegenstand ist eine Replik von „Dürers Polyeder“, der dreidimensionalen Form in dem berühmten Stich Melancholia I, den der deutsche Renaissancekünstler Albrecht Dürer (1471, Nürnberg – 1528, ebenda) 1514 geschaffen hatte und dessen mathematische und symbolische Bedeutung seither die akademische Forschung beschäftigt.

Julika Rudelius
Forever, 2006

HD Doppelprojektion, Farbe, Ton, 16 Min 51 Sek
Collection Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
Schenkung 2015 – Allen & Overy

Im Forever (Für immer, 2006) Rudelius interviewt fünf Frauen posieren an ihren Swimmingpools auf seine Fragen antworten - die vom Publikum nicht gehört werden - und ihre Ansichten über Glück, Schönheit, Altern und Privilegien mitteilen. Die einzelnen Monologe werden von Selbstporträts unterbrochen, die die Frauen mit einer Polaroidkamera von sich aufgenommen haben. Das Ergebnis ist ein spannungsgeladenes Video, das die Widersprüche der gesellschaftlichen Position der Protagonistinnen aufzeigt: Ihr Status und ihr Wohlstand sind untrennbar mit ihrer Fähigkeit verbunden, sich als jung und attraktiv zu präsentieren. Obwohl die von Rudelius gezeigten Personen mit einer gnadenlosen Strenge präsentiert werden, die ihre Eitelkeit, ihre falschen Vorstellungen und ihre Verletzlichkeit offenlegt, ist auch ein gewisses Mitgefühl für diese Frauen vorhanden, deren Identität durch Patriarchat und Kapitalismus nachteilig beeinflusst wurde.

Gonzalo Lebrija (1972, Mexico City)
Golden Hours, 2015

HD Video, Farbe, Ton, 11 Min 21
Collection Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
Schenkung 2015 – Allen & Overy

Gonzalo Lebrija, einer der bedeutendsten und international anerkanntesten Künstler im heutigen Mexiko, arbeitet mit konzeptuellen und poetischen Gesten in verschiedenen Medien, um das Vergehen der Zeit zum Stillstand zu bringen, damit wir uns dem gegenwärtigen Augenblick tiefer hingeben können. Während dieses Boot ohne Kapitän und Mannschaft endlos auf den Horizont des scheinbar unendlich weiten Ozeans zusegelt, mag der Betrachter aufhören, sich zu wünschen, irgendwann am Ziel anzukommen.

Mark Lewis (1958, Hamilton)
Forte!, 2010

Video, Farbe, ohne Ton, 6 Min 15 Sek
Collection Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
Schenkung 2015 – Allen & Overy

Diese spektakulären Aufnahmen wurden von einem Hubschrauber aus vom Forte di Bard gemacht, eine aus dem 19. Jahrhundert stammende Festung im Aostatal, in den italienischen Alpen. Mark Lewis, ein in London wohnender, international renommierter Künstler, der Kanada 2009 auf der Biennale von Venedig vertrat, verwendet seine Kamera, um über der Festung zu kreisen, während ihre Bewohner den Berg hinab fliehen. Als er diese Arbeit machte, dachte Lewis an neu entwickelte Technologien der Kriegsführung wie Drohnen und versuchte, die visuelle Erfahrung einer von einer unvorhergesehenen Bedrohung überraschten, einst uneinnehmbaren Festung zu schaffen.